Greifswald – Stralsund – Vitte

Große Vorhaben beginnen und enden auf Hiddensee.

Nach dem planmäßigen Ablegen am Mittwoch kurz nach 10 Uhr wurde der erste Tag im Verhältnis zur Stecke ein recht langer Segeltag. Der Wind kam nördlicher als erhofft und so wurde es eine lange Kreuz nach Stralsund. Den 17:20 Uhr-Brückenzug konnte ich dann aus 2 Seemeilen Entfernung bewundern. Daher tüddelte ich das Boot ans Leitwerk südlich der Ziegelgrabenbrücke und nutzte die Zeit bis zum nächsten Brückenzug zum Aufräumen, Fender und Leinen klarieren und zum Abendessen. Dann blieb noch genug Zeit auf dem Vorschiff zu liegen und in den Sonnenuntergang zu schauen. Um 21:30 Uhr ging ich mit nur einem weiteren Schiff durch die Brücke und fand für die Nacht einen schönen Liegeplatz im Wassersportzentrum Dänholm Nord. Nach 30 (!) sm störte mich auch der post-Mittwochsregatta-Trubel auf den anderen Stegen nicht beim Einschlafen. 

Am nächsten Morgen ließ ich es ruhig angehen, der immer noch nordwestliche Wind sollte erst nach Mittag weiter auf West drehen, was für die Passage des Hiddenseefahrwassers nicht ganz unerheblich ist. Also Ablegen erst gegen 11 Uhr. Im nördlichen Strelasund begegneten mir Peter und Anne mit „Najade“, die es offensichtlich recht eilig hatten die 12:20 Uhr-Brücke zu erreichen. Zum Winken reichte die Zeit aber noch.

Ich kreuzte wieder den Sund hoch bis zur Tonne 62 und weil der Windreher auf sich warten ließ und das Fahrwasser ab hier eng wurde, barg ich die Segel und motorte die nächsten 5 Meilen nach Norden. Nach und Nach kamen die Schiffe der 12:20 Uhr-Brücke auf und überholten mich mit ordentlich Lage am Wind. Dann endlich hatte der Wind soweit gedreht, dass auch ich mich traute, den Rest der Strecke unter Genua mit 4 ktn statt 3,5 ktn unter Motor zurückzulegen. 

Beim Anlegen in Vitte Lange Ort verursachte ich aus unerfindlichen Gründen einen kleinen Menschenauflauf; gegen den Wind reichte der Schwung nicht ganz bis zum Steg, sodass einige freundliche Herren mit kräftigem Zug an den Vorleinen etwas nachhelfen mussten.

Hier bleibe ich nun ein paar Tage, bis ich mich mich auf den langen Schlag nach Warnemünde wage. Im Moment sagen die Vorhersagen wenig Wind aus der falschen Richtung oder mehr Wind aus guter Richtung vorher. 

Meine liebste Entdeckung der letzten zwei Tage ist der Revierfunk. Mit dem neuen fest installierten Funkgerät hat Funken eine ganz neue Qualität bekommen. Ich habe das Gefühl, der Wachhabende von Stralsund Traffic sitzt neben mir, wen er seinen stündlichen Lagebericht abgibt. Neben den nützlichen Informationen gibt es auch den ein oder anderen erheiternden Dialog auf die Ohren. Vielleicht starte ich eine Rubrik „Best Of Revierfunk“…

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